Weihnachten – das richtige Mass an Gesellschaft
Weihnachten – das Fest der Liebe, Familie, Freunde und der Geschenke. Natürlich auch das christliche Fest von Maria, Josef und dem Jesuskind. Was jedoch dabei oftmals vergessen geht, ist man selbst. Ich. Du. Vor lauter Verabredungen und Essenseinladungen bleibt kaum mehr Zeit, die eigentlich besinnliche ruhige Zeit wirklich zu geniessen.
Also macht euch selbst ein Geschenk und sagt einfach mal Nein und geniesst die Weihnachtszeit für euch und mit euren allernächsten Liebsten.
Ich erinnere mich gerne an die Weihnachtsfeste meiner Kindheit. Am späteren Nachmittag von Heilig Abend wurde unser Wohnzimmer jeweils zur Sperrzone. Das Christkind getraue sich sonst nicht zu kommen, hiess es. Das wollten wir natürlich nicht riskieren. Total aufgeregt warteten wir, bis das Glöcklein läutete, die Tür in die Stube aufging und der Weihnachtsbaum strahlend mit den Wunderkerzen dastand. Und rundherum die Geschenke. Auch mit sechs Kindern waren es stets gemütliche schöne Weihnachten im Rahmen der Familie.
Die Zeit lief, wir wurden älter und nach und nach wurden wir Kinder selbst zu Eltern. Heilig Abend wurde erst ruhiger, dafür einer der folgenden Feiertage umso turbulenter. Von Ruhe und Besinnlichkeit war bald keine Spur mehr. Die ganze Familie traf sich viele Jahre bei den Eltern respektive jetzt ja auch Grosseltern. Es war meist lustig, aber auch laut. Die Stille, die beim Heimkehren kam, wurde immer mehr zum grossen Geschenk.
Ich selbst wurde ebenfalls älter, fand auch noch eine Freundin, diese wurde zur Frau und gemeinsam haben wir heute mit unserem prächtigen Sohn eine kleine tolle Familie, welche ich über alles liebe. Zur Weihnachtsfeier meiner Familie kam nun noch die Feier der Schwiegerfamilie und zu Hause möchten wir unseren Christbaum auch noch ab und zu geniessen.
Alles in allem wurde es schlicht zu viel für mich. Solche Familienfeiern sind ja stets auch tagesfüllende Programme. Morgens leicht gestresst alles bereit machen, den ganzen Tag Essen und Trinken und abends total müde und erschöpft zu Hause in die Feder fallen. Naja, leicht einfach und überspitzt ausgedrückt, aber im Grunde ist es doch so.
In den letzten ein, zwei Jahren lernte ich vermehrt Nein zu sagen – nicht nur an Weihnachten. Zeitweise musste ich es schlicht tun und auch aktuell geht es mir psychisch nicht gerade wunderprächtig. Aber wir arbeiten daran und auf Weihnachten freue ich mich sehr.
An Heilig Abend feiern wir nun jeweils zu dritt bei uns zu Hause. Einfach wir als Familie. Im Vorjahr und wenn es die Situation zulässt auch dieses Jahr, waren noch zwei liebe Freunde mit dabei. Ein älteres Ehepaar aus unserem Ort, welche wöchentlich unseren Sohn hüten. Das passt einfach.
Am 25. Dezember folgt dann noch die Weihnachtsfeier mit der Familie meiner Frau. Ihre Eltern und ihre Schwester mit Familie, welche zwei Kinder im Alter von unserem Lars hat. Das ist speziell für die drei Jüngsten genial. Als Gastgeber wechseln wir uns ab. Auch das passt, auch wenn es für mich meistens schon an die Grenze des gesellschaftlich aktuell ertragbaren kommt.
Das wars dann aber. Die restliche Zeit der weihnachtlichen Feiertage geniessen wir alleine im Rahmen unserer kleinen Familie. Wir nehmen uns nur wenig vor und geniessen die gemeinsame Zeit möglichst spontan und geben einander auch mal Raum für sich selbst.
Wie auch immer ihr Weihnachten verbringt, ich wünsche euch frohe und besinnliche Feiertage mit Zeit mit euren Liebsten aber ganz besonders mit viel Zufriedenheit für euch Selbst. Frohe Weihnachten!