Müde und Erschöpft
Müde und Erschöpft sind wir alle immer mal wieder. Mal mehr, mal weniger. Am Ende unserer Kräfte. Antriebslos. Ohne jegliche Motivation, etwas zu tun. Die Batterien sind schlicht und einfach leer.
Für viele kommt das einfach ab und zu mal vor. Man ist gestresst, hat zu viel zu tun, dem Körper zu viel abverlangt. Alles halb so schlimm also. Man gönnt sich eine Pause und gut ist. Am nächsten Tag scheint wieder die Sonne und man ist erneut voller Energie.
Für viele jedoch schaut das ganz anders aus. Müdigkeit und Erschöpfung sind nicht nur vorübergehend. Sie bleiben da, egal wie viel Pause man macht. Egal, wie gut man sich erholt – man ist es trotzdem nie wirklich.
Es fehlt einem an Antrieb und Motivation und in Gesellschaft fühlt man sich nicht mehr wohl. Am liebsten ist man alleine und verkümmert so im schlimmsten Fall immer mehr. Ein Teufelskreis, den man durchbrechen kann.
Deshalb schreibe ich hier von meinen eigenen Erfahrungen meiner Depression. Eine Krankheit, mit welcher ich heute relativ gut umgehen kann, welche mich und meine Familie aber vor wenigen Jahren viel Kraft gekostet hat.
Ich habe gelernt, über die Krankheit und über meine Gefühle zu reden. Dies war für mich am Anfang enorm schwierig. Genauso schwierig wie es war, überhaupt mal zum Arzt zu gehen aufgrund meiner anhaltenden und nicht mehr enden wollenden Müdigkeit und Erschöpfung.
Ich möchte hier auf diesem Blog von meinen Fortschritten und Rückschlägen erzählen. Davon, wie es heute läuft. Darüber, was ich alles gelernt habe in den Jahren der Therapie, welche auch weiterhin aktuell ist.
Weshalb ich das erzählen möchte? Ganz einfach, weil es leider in unserer heutigen Gesellschaft nach wie vor ein Tabuthema ist und man viel zu wenig über Depressionen spricht. Was es Betroffenen umso schwieriger macht, von ihrer Krankheit zu berichten.
Wenn hier nur schon eine einzelne Person eine klitzekleine Hilfe oder Stütze findet, so ist das schon ein riesiger Erfolg für mich.
Herzlichst, Stefan.